Sospeso

Leopold Kessler
Automat Sospeso

Innsbruck

Das Projekt basiert auf dem neapolitanischen „Cafe sospeso“ Prinzip. Ein Gast bezahlt im Café einen zusätzlichen Espresso, dieser wird notiert und auf Anfrage ohne Bezahlung ausgeschenkt. Das nachbarschaftliche Solidarsystem fußt auf den persönlichen Beziehungen der Akteure miteinander.

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Projektbeschreibung

Das Projekt basiert auf dem neapolitanischen „Cafe sospeso“ Prinzip. Ein Gast bezahlt im Café einen zusätzlichen Espresso, dieser wird notiert und auf Anfrage ohne Bezahlung ausgeschenkt. Das nachbarschaftliche Solidarsystem fußt auf den persönlichen Beziehungen der Akteur:innen miteinander.

Das Projekt Automat Sospeso stellt die Frage, ob das Prinzip auch ohne direkten menschlichen Kontakt funktionieren kann. Wie steht es um Solidarität in der kühlen Anonymität einer technologisierten und distanzierten Gesellschaft? Eine, nicht erst seit Corona-Zeiten zentrale, gesellschaftliche Frage.

Ein Kaffeeautomat wird mit Sospeso Funktion ausgestattet und an einem öffentlichen Platz in Innsbruck aufgestellt. Benutzer:innen können einen zusätzlichen Kaffee bezahlen, das Geld wird im Automaten gespeichert. Oder sie können – falls Geld gespeichert ist – einen Kaffee ohne Bezahlung „abheben“. Im Gegensatz zu den meisten Arten von Charity, bei denen die räumliche Distanz zwischen Spender und Empfänger erhalten bleibt, wird hier das soziale Gefüge am konkreten Ort verändert.

 

Leopold Kessler (*1976, lebt und arbeitet in Wien) studierte Bildhauerei in München und Wien, wo er 2004 diplomierte. Seine Arbeiten wurden in nationalen und internationalen Einzelausstellungen – unter anderem der Malmo Konsthall, dem Bunkier Sztuki in Krakau und der Secession in Wien, sowie in Gruppenausstellungen z.B. im Palais de Tokyo, Paris und de Appel, Amsterdam gezeigt. Auch war er Teilnehmer der Singapur Biennale 2011, der 10. Lyon Biennale und der Manifesta 5 in San Sebastian.