Solange
Reichenauerstraße 45 – 47, Innsbruck

Katharina Cibulka
SOLANGE

Innsbruck & Landeck
seit 01.05.2018

Mit gesellschaftspolitischen, Geschlechterverhältnisse in Frage stellenden Slogans bestickte Staubschutznetze, die an unterschiedlichen Baustellen angebracht werden, wird die anhaltende Notwendigkeit von Feminismus verdeutlicht.

zur Beschreibung
Reichenauerstraße 45 – 47, Innsbruck
Bienerstraße 10, Innsbruck
Schrofensteinstraße 7, Landeck

Projektbeschreibung

Am Mittwoch, 28. Februar 2018, wird auf der Baustelle der IIG, Innsbrucker Immobilien Gesellschaft, in der Bienerstraße 10 in Innsbruck eine Staubschutzplane angebracht, die sich von anderen maßgeblich unterscheidet. Die Künstlerin Katharina Cibulka nutzt die großflächigen Textilien, um Slogans einzusticken, die die anhaltende Notwendigkeit feministischer Forderungen verdeutlichen: „Solange ich von Karriere rede und Du Familienmanagement meinst, bin ich Feministin.“ Durch die Methode des Bestickens der Baunetze wird eine Männerdomäne buchstäblich durchdrungen und neu besetzt. Radikal und gleichzeitig subtil werden inhaltlich relevante gesellschaftliche Aussagen transportiert.

„Wie lange müssen wir uns noch für Feminismus einsetzen? 
Haben wir den Gipfel der Emanzipation bereits erreicht? 
Wie lange bist du Feminist:in?“, fragte Katharina Cibulka im Vorfeld der Aktion Menschen aus ihrem Umfeld.

Die so generierten Sätze, die die Themenfelder Vereinbarkeit Beruf und Familie, sexuelle Belästigung, Gehaltsschere/Doppelbelastung, Macht und Diskriminierung sowie Respekt zum Inhalt haben, sind an verschiedenen Baustellen in Tirol sichtbar zu sehen.

Katharina Cibulka hat Sätze ausgewählt, die die Situation der Frauen in Österreich/Europa betreffen. Inspiration war ein Interview, das die Journalistin und Autorin Angelika Hager mit der berühmten britischen Künstlerin Tracey Emin für das Nachrichtenmagazin profil 2015 geführt hat. Emin antwortet auf die Frage, ob das krampfhafte Festhalten der Frauen am Feminismus verzopft sei: „Solange irgendwo auf der Welt eine Frau verbrannt wird, weil sie einen Mann angelächelt hat, solange einer Lehrerin die Hand abgehackt wird, weil sie jungen Mädchen das Schreiben und Lesen beigebracht hat, bin ich Feministin.“1

Netz 1: Bienerstr. 10, Innsbruck. Dauer: Februar – Mitte Mai 2018, Bauträger: IIG, Die Immobiliengesellschaft der Stadt Innsbruck | Netz 2: Schrofensteinstr. 7, Landeck. April 2018, Bauträger: Alpenländische Gemeinnützige Wohnbaugesellschaft | Netz 3: Reichenauerstr. 45-47, Innsbruck. Mai – Juli 2018, Bauträger: NEUE HEIMAT TIROL; Bauträger: BIG | Netz 4: Akademie der bildenden Künste, Wien. Juli 2018 – 2020 (Folgeprojekt) | Netz 5: Dom zu St. Jakob, Innsbruck. Juli – September 2018

 

 

  1. https://www.profil.at/gesellschaft/kunst-tracey-emin-hillary-schiele-leben-sex-5614566, abgerufen am 26.02.2018